Tragen Sie oder Ihr Kind jede Erkältung nach Hause? Scheint es als würde es in den Wintermonaten keine zwei Wochen eine Pause von Schnupfen, Husten, Hals- und Ohrenschmerzen, Stirn- oder Nebenhöhlenentzündungen und Co. geben? Sind Sie es leid, immer wieder nur Fieber zu senken oder im schlimmsten Fall ein Antibiotikum geben zu müssen? Dann könnte Ihnen dieser Beitrag helfen aus diesem Teufelskreis nachhaltig herauszukommen.
Was ist das Problem?
Aus homöopathischer Sicht gehen wir davon aus, dass nicht der Erreger das grundsätzlich Problem wiederkehrender grippaler Infekte oder Erkältungen ist, sondern das “Terrain”, also sozusagen das Immunsystem des Menschen. Wenn unsere Abwehr geschwächt ist, haben die allgegenwärtigen Erreger ein leichtes Spiel und wir stecken uns bei jeder Gelegenheit an. Stressige Lebenssituationen, also psychische Faktoren sowie zu wenig Bewegung an der frischen Luft und keine optimale Ernährung, etc. tragen ihres dazu bei, dass wir immer wieder krank werden. Oft aber reichen auch die beste Ernährung und der strengste Fitnessplan nicht aus und wir werden trotzdem wiederkehrend angesteckt. In diesem Fall ist eine homöopathische Therapie in den meisten Fällen hilfreich und nachhaltig; das heisst, sobald das korrekt und individuell gewählte Arzneimittel für Sie gefunden ist, beobachten wir in der täglichen Praxis, dass die Menschen eine viel stärkere Abwehr bekommen und oft ohne oder nur mit ganz leichten Infekten durch die Winterzeit kommen.
Was kann die Homöopathie gegen die Erkältungsneigung oder für Ihr Immunsystem tun?
Die individuelle homöopathische Arznei setzt den Hebel an der Ursache des Problems an. Ich erkläre das meinen Patienten immer so, dass wenn wir uns vorstellen, wir hätten einen kranken Baum, welcher kranke Früchte produziert, es sinnlos ist, jedes Mal, wenn z.B. ein kranker Apfel nachwächst diesen abzuschneiden oder mit Gift zu besprühen – der Baum bleibt trotz aller Bemühung krank. Dasselbe gilt für die Behandlung von Infekterkrankungen mit fiebersenkenden oder schmerzstillenden Medikamenten; diese “behandeln” nur ein Symptom und nicht die Ursache der wiederkehrenden Infekte. Wir müssen uns also um die kranke Wurzel des ganzen Baumes kümmern und nicht nur um seine Zeichen (kranker Apfel oder gelbes Blatt) welche uns nur zeigen wollen was wirklich nicht mit ihm stimmt. Darum ist es wichtig, bei solchen Beschwerdebildern immer den ganzen Menschen mit all seinen individuellen Aspekten zu verstehen und auf diesen ganzen Menschen mit all seinen Ecken und Kanten zu behandeln. Nur eine solch höchst individuelle Behandlung kann den chronisch kranken Menschen nachhaltig, sanft, schnell und sicher heilen.
Ist die homöopathische Behandlung sicher?
Ja. Wenn man sich an die Grundregeln der klassisch homöopathischen Behandlung hält – was ein gut ausgebildeter Homöopath immer tun wird – keine unnötigen Wiederholungen tätigt und die Krankheits- oder Heilentwicklung zu lesen weiss, ist die homöopathische Therapie etwas vom Sichersten auf dem “Medizinalmarkt”. Bedenkt man, welche Probleme schulmedizinische Produkte auf kurze oder lange Sicht verursachen können, haben wir nichts zu befürchten.
Wie läuft eine solche Behandlung ab?
Rein akute Fälle sind nicht sehr zeitintensiv. Das heisst, Sie rufen mich an oder kommen in der Praxis vorbei und wir finden ein passendes Akutmittel für Sie. Wenn dieses richtig gewählt ist, beobachte ich oft, dass eine sehr rasche Heilung beginnt und oft keine weiteren Arzneien oder Medikamente mehr nötig sind. Dies erspart auch vielfach den gang zum Arzt oder in den Notfall. Und da Kinder oft nicht zu den Praxiszeiten erkranken, ist es sehr hilfreich und v.a. viel günstiger den homöopathischen Weg zu wählen. Viele Familien, welche ich betreue haben sich eine homöopathische Notfallapotheke zugelegt, welche das Verschreiben eines Arzneimittels vereinfacht, da die Suche am Wochenende oder am Abend nach einer Apotheke mit homöopathischen Arzneimitteln an Lager entfällt.
Treten Infekte immer wieder auf, kann der obige Weg auch angewandt werden. Ist jedoch eine konstitutionelle Schwäche oder Erkältungsneigung vorhanden, werden die Erkältungen immer wieder auftreten, da die akuten Behandlung wie weiter oben erwähnt, nicht die Wurzel des Problems geheilt hat, sondern nur den oberflächlichen akuten Infekt. In diesem Falle muss in einer gesunden Phase so rasch wie möglich das individuelle Konstitutionsmittel gefunden werden, welche den Patienten von eben dieser chronischen Anfälligkeit befreit. Ist dies geschafft (das kann schon mal ein paar Versuche benötigen) ist der Hilfesuchende nachhaltig von seiner Neigung an Infekten zu erkranken geheilt.
Wie gross sind die Chancen auf Heilung?
Natürlich kann und sollte Ihnen kein Homöopath ein Heilversprechen geben – das wäre unprofessionell. Aber die Erfahrung zeigt, dass solche Anfälligkeiten nach dem individuell korrekt gewählten Arzneimittel in den meisten Fällen nachhaltig verschwinden. Daher würde ich die Chance als eher hoch einschätzen, dass Sie von diesem Übel befreit werden können.
Kann ich eine solche Behandlung auch selber machen oder brauche ich dafür eine gut ausgebildete und erfahrene Fachperson?
Jeder kann theoretisch ein gutes Arzneimittel für sich finden, das ist möglich. Dabei gibt es aber einige Stolpersteine. Oft ist es im Akuten nicht ganz einfach mit klarem und kühlem Kopf die wirklich relevanten Symptome zu erkennen – welche zur erfolgreichen Verschreibung führen. Eine aussenstehende Person kann das einfach besser, weil sie objektiver ist. Weiter ist es von grosser Wichtigkeit die Reaktionen auf einen Arzneimittelgabe richtig interpretieren zu können. Dafür braucht es eine solide Ausbildung in Medizin und Homöopathie und viel Erfahrung. Auch ob ein Arzneimittel im Akutfall nun wiederholt werden soll oder nicht, braucht fundierte Kenntnisse, da eine zu frühe oder öftere Wiederholung den Heilprozess empfindlich stören kann. Daher rate ich auch homöopathieerfahrenen Patienten im Krankheitsfall den Fachmann zu konsultieren.
Von der chronischen Selbst-Behandlung rate ich vollkommen ab. Es ist schon für erfahrene Homöopathen schwierig genug solche Fälle richtig zu interpretieren und zu verstehen wie die Familien-Anamnese, Lebensumstände, frühere Erkrankungen, usw. in das Bild hineinspielen. Es ist sehr schwer so selbstreflektiert zu sein, dass man dies alles klar sieht um sich selber das Similimum (das absolut individuell richtig Arzneimittel) zu verschreiben. Zusammen mit einem guten und erfahrenen Homöopathen schaffen Sie das als Team viel effizienter und nachhaltiger.
Was kann ich selber tun?
In akuten Fällen empfehle ich oft, dass man zuerst versucht mit bewährten Hausmitteln den Infekt unter Kontrolle zu bringen. Oft ist es so, dass leichte Infekte keine homöopathischen Arzneien brauchen um wieder abzuheilen und Hausmittel dafür völlig ausreichend sind. Für mich gilt der Grundsatz ein Minimalverschreiber zu sein. D.h., dass ich auch homöopathische Arzneien nur im Notfall einsetzen möchte, denn es handelt sich dabei immer noch um Arzneimittel. Der oft gehörte Spruch “Nützt es nichts, so schadet es nichts” ist schlichtweg falsch. Auch falsch oder zu oft angewendete homöopathische Arzneimittel haben immer einer Wirkung. Darum rate ich Ihnen einen Blick in das Buch “Natürliche Heilmittel” von Brigitte Kurath zu werfen, diese begleitenden Massnahmen haben schon vielen Familien geholfen. Sie finden auf der Homepage vom “Natürliche Heilmittel” übrigens auch viele nützliche Video-Beiträge zu einzelnen Massnahmen.
Besteht eine chronische Infektanfälligkeit, können Sie diese mit eine guten Diät, Psychohygiene, viel Bewegung an frischer Luft und wenig Stress im Alltag positiv beeinflussen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesem Beitrag einen kleinen Einblick in die Behandlungsmöglichkeit von Grippe, Erklärungen und Co. geben. Wenn Sie Kommentare oder Fragen dazu haben, dürfen Sie diese gerne in den Kommentaren veröffentlichen, damit andere Patienten auch davon profitieren können. Sollten Sie Fragen zu Ihrem ganz persönlichen Problem haben, gebe ich Ihnen gerne Auskunft. Meine Kontaktdaten finden Sie weiter unten im “Footer” oder rufen Sie mich unter 044 515 20 54 an. Für weitere Patienten-Informationen klicken Sie bitte hier.
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